Streetfood liegt im Trend: Kaum eine Innenstadt, eine Schulmensa oder Betriebskantine, die nicht mit dem Schlagwort werben. Als Streetfood bezeichnet man Speisen und Getränke, die als Zwischenmahlzeit im öffentlichen Raum auf Märkten, in Fußgängerzonen oder auf Gehwegen aus fahrbaren Verkaufsständen heraus angeboten werden. Aber was macht den Reiz der Snacks aus aller Welt aus?
Kleinigkeiten schnell auf die Hand
Schnell zubereitete Gerichte, die man direkt aus der Hand genießen kann, transportieren die Quintessenz der traditionellen Küche. Denn in jedem Land, in jeder Kultur gibt es diese schnelle Küche, die für die Mahlzeit in der Mittagspause, beim Bummeln, zwischen Arbeit und Familie Leckereien bereithält. Die kleinen Mahlzeiten gelten als „authentischer“ als die gehobene Küche, die sich oft im Spannungsfeld internationaler Trends entwickelt.
Auf der Straße werden die Gerichte in einer Serviette oder eine Pappschale, auf einem Blatt oder in einem kleinen Plastikcontainer serviert. In den großen Städten weltweit kommt man gar nicht mehr daran vorbei: Foodtruck oder Imbiss um die Ecke laden in der Mittagspause zu abwechslungsreichen Kleinigkeiten mit Kollegen und Kolleginnen ein. Streetfood bestimmt die moderne Ernährung, hat aber durchaus Tradition. Denn wir wissen beispielsweise, dass es die kleinen, mobilen Garküchen schon im antiken Rom gab. Nicht jede Wohnung hatte damals eine eigene Kochgelegenheit.
Das schnelle Essen kommt heute aus Asien, Indien und Afrika
Die deutsche Variante vom schnellen Essen reißt Sie vermutlich nicht vom Hocker: Eintöpfe und Bratwurst wurden hier schon vor Jahrhunderten in mobilen Garküchen zubereitet und haben auf Märkten Tradition. Brötchen mit Räucherfisch, Currywurst und Leberkäs-Semmel sind hierzulande Klassiker – in den USA wird vor allem die Currywurst als fancy Streetfood gehypt. Ebenfalls schon seit Dekaden in Deutschland etabliert sind Döner Kebab, türkische Pizza, Falafel, asiatische Nudelgerichte mit Gemüse, Frühlingsrollen und natürlich die Pizzaecke.
Angesagt sind dagegen die etwas exotischeren Varianten: Fleischspieße und scharfe Suppen aus Südostasien , indische Currys und würzige afrikanische Reisgerichte gelten gerade als angesagt. Im Herkunftsland der schmackhaften und abwechslungsreichen Gerichte werden selbige oft aus erntefrischen Zutaten vor den Augen der Kundschaft am Stand zubereitet. Ausreichend ist ein Klapptisch, ein umgebautes Fahrrad oder Boot und irgendeine Art von Hitzequelle. In Japan findet man häufig kleine Pritschenwagen, die einen Holzkohleofen auf der Ladefläche haben und die Wohnviertel abfahren, in anderen Ländern befindet sich der Ofen auf einem Handkarren oder als Anhänger am Fahrrad.
Streetfood Trend kommt aus den USA
War das schnelle Essen auf der Straße in Deutschland lange Zeit als zu fettreich, minderwertig und ungesund verschrien, erlebt die Streetfood Szene gerade einen echten Boom. Der Trend kam vor einigen Jahren in den USA in Schwung: Die Wirtschaftskrise hatte die Meinen für Restaurants ins Unerschwingliche steigen lassen. Kreative Quereinsteiger und arbeitslose Köche und Köchinnen besorgten sich einen Foodtruck und bauten sich so eine Existenz auf. An den Wochentagen sind die Trucks in den Städten unterwegs und versorgen gehetzte Angestellte, am Wochenende locken Streetfood Festivals. Mahlzeit!